CampusGrün Hamburg

Zeitung (SoSe 2009)

Liebe Studis,

in Zeiten, in denen Atomstrom ökologisch ist und die Abwrackprämie umweltfreundlich, umschließt der Begriff des „grün seins“ fast alles. War ökologisches Denken früher ein Randthema, ist spätestens mit dem Bewusstsein, dass der Klimawandel kein ferner, entrückter Begriff ist, die Sorge um unsere Umwelt gesellschaftsfähig geworden.

Dabei ist nicht nur der Gedanke an die grüne Umwelt wichtig, sondern im Fokus befinden sich auch das Zusammenleben in der Gesellschaft und die Mitmenschen.

Unser Lebensraum als Studierende ist dabei vor allem die Uni und der Campus. Wir von CampusGrün finden, dass es sich lohnt Missstände aufzudecken und für Verbesserungen zu kämpfen, denn schließlich betrifft es uns alle.

Auf den nächsten Seiten soll es darum gehen was uns an der Uni Hamburg besonders am Herzen liegt.

CampusGrün wünscht eine interessante Lektüre!

Neue Wege braucht das Land

30. März 2009

Leitartikel der Campusgrün-Zeitung

Als im vergangenen Oktober die Bundeskanzlerin zum Bildungsgipfel nach Dresden lud, waren die Hoffnungen groß. Endlich schien erkannt, dass Bildung nicht irgendein Thema im politischen Kosmos, sondern das Thema in der Republik ist. Es wurde also gegipfelt in Dresden. Man sprach von der „Bildungsrepublik“, von entscheidenden Durchbrüchen und vor allem von viel Geld für Bildung. Ein gutes halbes Jahr ist nun vergangen. Was bleibt? Außer Spesen nichts gewesen?

Die Frage drängt sich nach wie vor auf: Wie sollen all die Baustellen wie Bildungsungerechtigkeit, Akademiker- und Fachkräftemangel, Studienplatzchaos, energetisch ineffizienter Hochschulbau oder misslungener Bologna-Prozess behoben werden?

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Kommentar zu STiNE

30. März 2009

Das Projekt "STiNE" ist als Entwicklungspartnerschaft angelegt. D.h., dass ein noch nicht fertiges Produkt an die Bedürfnisse der Uni Hamburg angepasst und weiter entwickelt werden soll. Prinzipiell keine schlechte Idee, da eine Hochschule selbst am besten weiß, was sie benötigt.

Um diese Entwicklung sinnvoll zu ermöglichen, muss allerdings offen über den aktuellen Status und die bekannten Probleme gesprochen werden. Genau dies ist jedoch nicht passiert, die meisten der teilweise mehrmals monatlichen Updates und die damit einhergehenden Änderungen wurden von den meisten Studierenden (uns eingeschlossen) nicht bemerkt.

Wenn darüber hinaus nicht einsehbar ist, welche Probleme schon bekannt oder in Arbeit sind, kann es keine sinnvolle Beteiligung von Studierenden an der Einführung von STiNE geben - egal wie fehlerfrei die Software jetzt sein möge. In diesem Zustand ist man dazu verdammt, entweder unqualifiziert an dem System herumzunörgeln oder nichts zu sagen, obwohl man täglich mit Fehlern konfrontiert ist.

Die Universität, ein ganz normaler Ort?

30. März 2009

Überall in unserer Gesellschaft werden wir massiv mit Werbung bombardiert. Egal wohin wir gucken, egal über welche Medien wir kommunizieren, Werbung ist schon da. Dies gilt auch für die Universität. Massenweise Plakate in den Mensen, Stände auf dem Campus und in den Gebäuden - es gehört fast wie selbstverständlich zur Universität.

Werbung ist Konsumterror für die einen, eine nützliche Einnahmequelle für die anderen.

Wir könnten große Werbeslogans auf die Häuserwände schreiben, die Hörsäle umbenennen und die Fläche einzelner Plätze in Vorlesungssälen meistbietend versteigern. Die Universität könnte sogar die Adressen der Studierenden verkaufen. Warum benennen wir uns nicht um in Aldi-Nord Universität? Mit dem Geld könnten wir z.B. die Lehre verbessern.

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Zentraler Zugang zur Uni? Die Renaissance der ZVS

30. März 2009

Eine Zu- oder Absage der Universität entscheidet häufig über die weitere Lebensplanung junger Menschen (die Tatsache, dass die Zugangsmöglichkeiten von nicht-Abiturienten zur Uni eh viel zu eingeschränkt sind, sei hier außen vor gelassen). Daher liegt es nahe, sich an mehreren Universitäten gleichzeitig zu bewerben, um die Chancen zu erhöhen.

Die Strategie der Mehrfachbewerbungen stellt die Unis vor beträchtliche Schwierigkeiten, den Bewerbern fristgemäß eine Zusage zu erteilen. Künftige Studienanfänger erhalten oft mehrfache Zulassungen, von denen sie nur eine annehmen. Von den nicht angetretenen Studiengängen treten sie häufig nicht oder erst sehr spät zurück. Die Konsequenz ist, dass die Universitäten glauben, ihre Kapazitäten ausgeschöpft zu haben, doch werden sie eines besseren belehrt, sobald ein Teil der erwarteten Erstsemester ausbleibt. Beim Nachrücken der Studienplatzaspiranten bleiben Schätzungen zu Folge 20% aller Plätze unbesetzt– ausgerechnet in besonders stark nachgefragten Studiengängen!

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Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Hochschule Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?

30. März 2009
Bild: norbertstaub / www.pixelio.de

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in aller Munde. Doch wie sieht es eigentlich mit diesen Themen an Deutschlands Hochschulen aus?

Klimaschutz durch Gebäudesanierungen

Gerade in den traditionsreichen Hochschulen mit vorwiegend alten Gebäuden, sieht die Klimabilanz schlecht, um nicht zu sagen grauenvoll, aus. Die Isolierung ist schlecht, Heizungen lassen sich nicht regulieren und so leidet nicht nur das Klima sondern auch der Geldbeutel der Unis.

Doch Sanierungen müssen nicht nur lange geplant sein, sondern bedeuten auch hohe Kosten auf einen Schlag. Und so sehen sich viele Unis nicht in der Lage, diese Investitionen zu stemmen, obwohl die langfristigen Kosteneinsparungen auf der Hand liegen.

Die steigenden Energiekosten der vergangenen Jahre führen dazu, dass weniger Geld für Forschung und Lehre vorhanden ist, denn oft Energierechnungen werden aus dem Gesamthaushalt der Unis bezahlt. Das heißt, dass Studiengebühren somit auch zur Begleichung gestiegener Heizrechnungen eingesetzt werden.

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"Das deutsche Hochschulsystem ist sozial extrem selektiv"

30. März 2009

Studentenwerks-Präsident Prof. Dobischat im Interview

Prof. Dobischat, Präsident des Deutschen Studentenwerk

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) sieht sich nicht nur als Zusammenschluss der lokalen Studentenwerke, sondern auch als Interessensvertretung für Studierende - insbesondere im sozialen Bereich.

Inga Müller wollte von DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat wissen, wo er die größten Probleme und den nötigsten Veränderungsbedarf sieht.

Dobischat ist Professor für Wirtschaftspädagogik an der Universität Duisburg und beschäftigt u.a. mit der Bildungs- und Berufsforschung.

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Was hat die HaSpa an der Uni-Hamburg zu sagen?

30. März 2009

Oder: Wer bestimmt eigentlich, was in unserer Uni passiert?

Nicht erst seit die Hamburger Sparkasse eine Filiale direkt auf dem Campus eröffnet hat wird deutlich, wie stark die Universität kommerzialisiert wird. Ein Beispiel dafür ist der Hochschulrat mit seinen Mitgliedern.

Der allseits beliebte Wissenschaftssenator a.D. Dräger legte 2004 einen Entwurf für ein Hochschulmodernisierungsgesetz vor, der die Abschaffung des Großen Senats vorsah und die Rechte des Präsidenten gegenüber der Uni stärkte.

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OpenAccess – Freier Zugang zu Wissen

30. März 2009

Wissenschaft dient dem Erkenntnisgewinn, dafür ist es unerlässlich, dass Forschungsergebnisse publiziert werden, denn so können sie von anderen Wissenschaftlern als Grundlage für die weitere Arbeit genommen, oder zum Gegenstand von Kritik und Falsifikation werden.

Die Verlage organisieren üblicherweise ein sogenanntes Peer-Review Verfahren: eingereichte Artikel werden von fachnahen Gutachtern im Hinblick auf die angewendeten Methoden und ihre Originalität einer Überprüfung unterzogen - und erst, wenn sie dieser standhalten, publiziert. Der Staat bezahlt also gleich drei mal für die Forschung: er zahlt erstens die Wissenschaftler, die die Forschung durchführen und die Paper schreiben, zweitens zahlt er andere Wissenschaftler, die erstere im Auftrag der Verlage begutachten und letztlich finanziert er den Kauf der Zeitschriften, um sie Wissenschaftlern und Studierenden zur Verfügung zu stellen. Die Exklusivrechte an den Artikeln verbleiben natürlich bei den Verlagen, eine anderweitige Veröffentlichung durch die Autoren ist ausgeschlossen.

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