Für ein freies und selbstbestimmtes Studium zur kritischen Bildung, braucht es soziale Rahmenbedingungen, die ein solches Studium ermöglichen. Um Hochschulen zu einem wirklich emanzipatorischen Ort für mündige Persönlichkeiten, die sich allgemeinwohlorientiert mit den Problemen und Möglichkeiten dieser Welt wissenschaftlich auseinandersetzten, arbeiten wir auch daran, die sozialen Hürden abzubauen, die Menschen davon abhalten ein Studium aufzunehmen. Gleichzeitig kämpfen wir dafür, dass die Selektionsmechanismen im Unizugang beseitigt werden.
In der Bundesrepublik hängen die Bildungschancen zu einem enorm großen Teil vom Elternhaus ab, so beginnen beispielsweise nur 27% der Arbeiter*innenkinder ein Studium, während 79% der Kinder von Akademiker*innen sich an einer Hochschule einschreiben. Gleichzeitig bleiben die Eltern mit großem Abstand die wichtigste Finanzierungsquelle für Studierende – Tendenz steigend. Soziale Schichtunterschiede werden damit auch im Bereich des Hochschulzugangs zementiert und zwischen den Generationen weitergereicht. Das Grundrecht auf Bildung und freie Berufswahl kann somit nicht als verwirklicht angesehen werden, denn es gilt nicht gleichermaßen für alle. Unsere Sozialpolitik zielt darauf, das Recht auf Bildung zu entprivatisieren und durch eine umfassende, öffentlich finanzierte Verbesserung der sozialen Lage von Studierenden unabhängig vom sozialen Status zugänglich zu machen. Nur durch die Überwindung von sozialer Prekarität und Kostendruck kann Studieren als gesellschaftlich verantwortliche Tätigkeit gestaltet werden.
Den dafür notwendigen gesellschaftlichen Reichtum produzieren wir sowohl gesamtgesellschaftlich, als auch als Studierende längst. Um darüber demokratisch verfügen zu können, müssen wir uns gegen den politisch hergestellten Sparzwang in Form der Schuldenbremse organisieren. Dabei kämpfen wir nicht nur gegen die suggerierte Konkurrenz zwischen öffentlichen Einrichtung sondern auch dagegen, dass der Kostendruck vom Senat und der Bundesregierung auf uns Studierende umgelegt wird, in dem Sozialleistungen eingespart werden, StudiWerksangebote teurer werden und Mittel der Studienfinanzierung schwerer zugänglich gemacht werden. Dabei ist uns bewusst, dass die politisch organisierte Unterfinanzierung inhaltlich gerichtet ist. Sozialpolitisch wirkt sie über das perfide Mittel der Existenzangst, wodurch Studierende entweder gleich vom Studieren abgehalten oder während des Studiums zu einem möglichst unkritischen, arbeitsmarktkonformen Studium gedrängt werden.
Gegen diese Neoliberalisierung der sozialen Lage der Studierenden kämpfen wir - auch solidarisch an der Seite der studentischen Protestbewegungen weltweit (z.B. Frankreich, Chile, Indien, Südafrika). Die Verbesserung der sozialen Lage von Studierenden ist somit ein allgemeinwohlorientierter Akt und kann nur gemeinsam und nicht gegen andere Kämpfe für soziale Verbesserungen durchgesetzt werden!
Unizugang für alle
Um tatsächlich die Universität unabhängig von der sozialen Herkunft
für alle zu öffnen, muss das Überwinden der Selektionsmechanismen
über die Universitätsgrenzen hinaus auch in den Schulen erkämpft
werden. Daher streiten wir gemeinsam mit den Schulen und den
Berufsschulen für eine Ausfinanzierung des Bildungssektors, denn
nur so kann der Gleichheitsgrundsatzes gesichert werden. Schon von
Beginn an muss das Bildungssystem gebührenfrei mit einer
umfangreichen sozialen Infrastruktur gestaltet werden. Über die
Finanzierung hinaus, bedarf es sowohl einer strukturellen
Umgestaltung der Bildungseinrichtungen an sich, als auch ihres
Bezugs zueinander. Durch eine Schule für alle und eine verstärkte
Kooperation von Hochschulen, allgemeinbildenden Schulen und
Berufsschulen soll gesellschaftlich verantwortliche Bildungsarbeit
verstärkt organisiert werden, auch um damit der Fragmentierung der
Bildungsinfrastruktur entgegen zu wirken. Gleichzeitig kämpfen wir
dafür, dass ein Studium auch ohne Abitur und zum Beispiel mit einer
Berufsausbildung möglich sein muss. In Ansätzen ist dies zum
Beispiel noch an der ehemaligen Hochschule für Wirtschaft und
Politik (HWP) - der heutigen Sozialökonomie möglich. Nur so kann
das einengende und stark determinierende Prinzip des aktuellen
Schulsystems durchbrochen und die soziale Selektivität
zurückgedrängt werden. Denn allen, die Lernen und wissenschaftlich
arbeiten wollen muss dies auch an einer Hochschule ihrer Wahl
ermöglicht werden.
Studienfinanzierung
Ein Drittel von uns Hamburger Studierenden müssen pro Monat mit
weniger als 850€ auskommen und leben damit offiziell unterhalb der
Armutsgrenze. Gleichzeitig verstärkt die finanzielle Prekarität die
Abhängigkeit vom Elternhaus, auf dessen finanzielle Förderung 84%
der Durchschnittsstudierenden angewiesen sind. Dabei kommen Mittel
aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) überhaupt nur
noch etwa einem Sechstel aller Studierenden zu Gute und bestreiten
lediglich noch 9% des durchschnittlichen Gesamtverdiensts. Die
Folge ist ein enormer Druck neben dem Studium einer Erwerbsarbeit
nachzugehen. 79% der Hamburger Studis arbeiten gegen Lohn und das
im Schnitt über 9 Stunden pro Woche. Die Schwierigkeiten um die
Studienfinanzierung sind groß, so wollen 71% unabhängig vom
Elternhaus sein, ein Viertel hat aber gleichzeitig den Eindruck,
ihre Eltern finanziell zu überfordern und jede fünfte Person gibt
an, in finanziellen Schwierigkeiten zu sein.
Für uns ist klar, dass ein Studium niemals davon abhängen darf, wer aus welchem Elternhaus kommt. Damit das nicht länger der Fall ist, muss das BAföG – wie zu Gründungszeiten gedacht - zentrales Instrument der Studienfinanzierung werden. Dabei muss das BAföG konsequenterweise unabhängig von Einkommen und Vermögen der Eltern berechnet werden. Zudem müssen die Fördersätze endlich dem realen Bedarf Studierender angepasst werden, denn selbst der Höchstsatz, reicht mit 735€ nicht zum Leben und Studieren - erst recht nicht in der Hansestadt. Ein BAföG, das ernsthaft soziale Hierarchien angreifen will, muss als Vollzuschuss gewährt werden, denn immer noch ist die Angst vor Verschuldung gerade unter Arbeiter*innenkindern einer der wichtigsten Gründe, warum kein Antrag auf BAföG-Mittel gestellt wird.
Die Altersrestriktionen sind aufzuheben, denn unserer Anspruch auf frei zugängliche Bildung für alle Menschen kennt kein Alter und das Grundrecht auf Bildung muss ein Leben lang gelten. Gleichzeitig soll das BAföG ein Studium in allen Lebenslagen ermöglichen und für Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen zugänglich sein. Damit müssen auch Teilzeitstudierende BAföG-berechtigt sein und auch die Übergangsphase zwischen Bachelor und Master muss finanziell abgesichert werden. So setzen wir dem privatisierten Kostendruck ein ermöglichendes, öffentlich finanziertes Prinzip der Studienfinanzierung entgegen.
Ziel ist es, ein gebührenfreies Studium zu erreichen, denn staatliche Kürzungspolitik darf nicht auf die Studierenden umgelegt werden. Das bedeutet für uns nicht nur, dass die als „Verwaltungskostenpauschale“ versteckten Studiengebühren im Semesterbeitrag abgeschafft werden müssen. Auch Beiträge für das Semesterticket und für das Studierendenwerk müssen zurückgefahren und durch öffentliche Gelder ausgeglichen werden. Nur so kann die gesellschaftlich relevante Tätigkeit des Studierens überhaupt ermöglicht werden. Schon jetzt sind es Studierende, die hier - mir und ohne Lehrende - daran arbeiten, relevante gesellschaftliche Fragestellungen wissenschaftlich zu bearbeiten. Daher ist es um so wichtiger, dass diese Tätigkeit auch staatlich finanziert wird.
Mensen
Bei der Verbesserung der sozialen Infrastruktur sind auch die
Mensen von wesentlicher Bedeutung, denn eine gute, nachhaltig
gestaltete Ernährung muss allen zu sozialverträglichen Preisen
zugänglich sein. Hierfür müssen die kontinuierlichen
Mensapreiserhöhungen der letzten Jahre zurückgedreht werden, für
die die Unterfinanzierung des Studierendenwerks ursächlich ist.
Mensen sind für uns mehr als ein Ort zur Nahrungsaufnahme. Für uns
sind sie Begegnungsstätte für Menschen aller Mitgliedergruppen der
Uni und darüber hinaus. Dabei sind sie Orte des politisches,
wissenschaftlichen Austauschs und bieten Raum für Regeneration und
kulturelle Veranstaltungen. Für uns bildet all dies eine Einheit
und kann nur durch gute Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen
vor Ort, eine bedarfsgerechte Ausstattung und die demokratische
Verfügung des Mensabeirats und der Vertreterversammlung (sic!) des
Studierendenwerks gewährleistet werden, wo wir uns für dieses
Verständnis von "Mensa" einsetzen. Gerade, weil Mensen einen solche
kultivierende Funktion einnehmen muss der Zugang zu ihnen von
möglichst allen Unistandorten gewährleistet sein. Maßgebend dafür
ist der Bedarf, der dann aus öffentlichen Mitteln ermöglicht werden
muss. Dabei erteilen wir profitorientierten, privaten
Essensanbieter*innen, wie z.B. am UKE eine klare Absage. Die
Versorgung der Studierenden darf niemals dem Prinzip der
Gewinnmaximierung unterliegen.
Das Angebot der Mensa muss ebenfalls bedarfsgerecht ausfallen. In diesem Kontext setzen wir uns auch für eine Ausweitung des veganen Mensaangebots ein. Denn während Fleischgerichte Menschen mit vegetarischer und veganer Ernährungsweise ausschließen, kann ein veganes Gericht in diesem Kontext von allen gegessen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass das Essensangebot nach nachhaltigkeitsorientierten Maßstäben gestaltet wird. Dies darf allerdings ebenfalls nicht in die Taschen der Studierenden umgelegt werden, denn eine gute Ernährung darf nicht vom Geldbeutel abhängen.
Wohnen
Zu einer guten sozialen Grundlage für ein Studium gehört für uns
auch guter und bezahlbarer Wohnraum. Die Miete bleibt der
größte Ausgabenposten für uns Studis und gerade die Hansestadt
liegt mit durchschnittlich 374€ für Miete im bundesweiten Vergleich
an der Spitze. Selbst für einen Platz in einem Wohnheim des
Hamburger Studierendenwerks müssen im Schnitt 293€ aufgewendet
werden, obwohl die Wohnpauschale im BAföG nur 250€ vorsieht. Die
politisch hergestellte Mangelsituation an bezahlbarem Wohnraum wird
unter anderem bewusst von Burschen*schaften und Verbindungen
ausgenutzt. Mit scheinbar günstigen "WG-Zimmern" versuchen sie
Studierenden in Wohnungsnot für ihre Männer*bünde und darüber
hinaus reichende rechte Ideologie zu gewinnen. Auch hier im
konkreten wird deutlich, dass eine gute Sozialpolitik auch immer
eine Ansage gegen Rechts ist.
Wir kämpfen dafür, dass allen Menschen der Zugang zu günstigem Wohnraum ermöglicht wird. Dafür bedarf es nicht nur dem Ausbau von staatlich geförderten studentischen Wohnheimen sondern auch dem sofortigen und flächendeckenden Ausbau von sozialem Wohnraum insgesamt. Der Staat muss dem Privatisierungstrend durch die Schaffung von neue Wohnheimen und Wohnmöglichkeiten begegnen. Dabei sehen wir Studierende nicht in Konkurrenz zu anderen Statusgruppen – guten und bezahlbaren Wohnraum muss es für alle geben. Hierbei gilt es auch, die Verdrängung von finanziell Schwächeren aus den Stadtzentren beispielsweise durch Milieuschutzsatzungen und eine starke Mietpreisbremse zu verhindern. Gleichzeitig muss Leerstand staatlicherseits verhindert und der freie Wohnraum wieder nutzbar gemacht werden. Für die Miete von studentischem Wohnraum muss die BAföG-Wohnpauschale maßgebend sein.
Studierende mit Kind
Um allen Menschen ein Studium in jeder Lebenslage zu ermöglichen,
setzen wir uns für bessere Bedingungen für ein Studium mit Kind
ein. Das bedeutet, dass die Lage studentischer Eltern im BAföG
Entsprechung finden muss. In der Umgebung oder unmittelbar auf den
jeweiligen Campi sind Spielflächen und Wickelräume für Kinder
notwendig. Darüber hinaus müssen ausreichend Plätze für eine
kostenlose Ganztagsbetreuung in Hochschulnähe zur Verfügung stehen.
Die Infrastruktur der Hochschulen familienfreundlicher zu
gestalten, ist ein wichtiges Ziel auf diesem Weg. Dabei ist für uns
klar, dass diese Aufgabe in den Verantwortungsbereich des
demokratisch verwalteten Studierendenwerks fällt, dass durch seinen
Gründungsauftrag zentral dabei ist, eine gute soziale Infrastruktur
für Studierende zu bieten. Dadurch ist es auch ermöglicht, diese
Infrastruktur entgegen der Profitorientierung öffentlich finanziert
aufrecht zu erhalten und weiter, an den Bedarfen der Studis
ausgerichtet, auszubauen (s. Inklusion).
Studierendenwerk
Das Studierendenwerk ist für uns in dem Kampf für die Verbesserung
der sozialen Lage ein*e entscheidende*r Bündnispartner*in. Der
Sozialauftrag ist konstitutiv für die demokratisch organisierte
Institution und nur die Schaffung von guten soziale
Rahmenbedingungen für Studierende kann dem Motto des Hamburger
Studierendenwerks „...damit Studieren gelingt“ gerecht
werden. Deshalb kämpfen wir gemeinsam mit dem Studierendenwerk für
eine Ausfinanzierung, die es ermöglicht die Mensen
sozialverträglich auszubauen, Wohnheime bedarfsgerecht im Rahmen
der Wohnkostenpauschale zu schaffen, eine familienfreundliche
Campusinfrastruktur zu bieten und gleichzeitig eine Beratung zu
ermöglichen, die emanzipatorisch und parteiisch auf Seiten der
Studierenden ansetzt.
Um gegen die Streichung aus den Zeiten des Schill-Senats (2001-2004), einer rechtskonservativen, neoliberalen Regierung in Hamburg, endlich eine bedarfsgerechte staatliche Finanzierung des Studierendenwerks zu erreichen, bringen wir das Studierendenwerk verstärkt in eine politische Auseinandersetzung mit dem Hamburger Senat. Es ist nicht länger hinzunehmen, dass der Senat seine Schuldenbremsenpolitik in die privaten Taschen von uns Studierenden umlagert, in dem die fehlende finanzielle Ausstattung durch eine Erhöhung der Mensapreise oder eine Anhebung des Semesterbeitrags für das Studierendenwerk kompensiert wird.
Für eine verstärkte politische Involviertheit braucht es auch einen Ausbau der demokratischen Struktur des Studierendenwerks selbst. Dazu zählt für uns ein erhöhter Sitzungsturnus der satzungsgemäß zur Hälfte studentisch besetzten Vertreterversammlung (sic!), welche für die inhaltliche Positionierung des Studierendenwerks zuständig ist und einer Stärkung der studentischen Perspektive innerhalb des Aufsichtsrats durch mindestens ein zweites studentisches Mitglied. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass die Hochschulöffentlichkeit stärker in die Auseinandersetzungen um das Studierendenwerk eingebunden wird.
Gemeinsam mit dem Dachverbands aller Studierendenwerke der Bundesrepublik, dem Deutschen Studentenwerk (sic!) kämpfen wir äquivalent zum Hochschulpakt für einen gemeinsamen Hochschulsozialpakt von Bund und Ländern, der den extremen Investionsstau in Bereichen der Hochschulgastronomie und der Wohnheime auch durch Bundesmittel ausgleicht. Nur durch starke staatliche Investitionen kann es den Studierendenwerken ermöglicht werden, nicht renditeorientiert, sondern ausgerichtet an den spezifischen sozialen Bedarfen der Studierenden in Wahrnehmung ihres gesetzlichen Auftrags und ihrer sozialen Verantwortung zu arbeiten.
Für ein solche Bedingungen kämpfen wir in und mit dem Studierendenwerk Hamburg.
Gute Arbeit
Für viel Studierende ist die Uni nicht nur der Ort des Studiums,
sondern auch Arbeitgeberin. Hochschule ist ohne studentische
Beschäftigte gar nicht vorstellbar, denn aktuell arbeiten
bundesweit bis zu 400.000 studentische Hilfskräfte. Hinzu kommen
über 40.000 wissenschaftliche Hilfskräfte mit einer abgeschlossenen
Hochschulausbildung. Sie alle unterstützen Lehrende bei der
Vorbereitung ihrer Lehrveranstaltungen oder halten diese, geben
Tutorien, arbeiten in Bibliotheken und Beratungseinrichtungen,
beaufsichtigen Prüfungen und vieles mehr. Die Arbeit von
studentischen Beschäftigten hat einen wachsenden Stellenwert sowoh
für Hochschulen, aber auch für Studierende, die auf Verdienste aus
eigener Erwerbstätigkeit angewiesen und dabei häufig zumindest an
einer inhaltlichen Anknüpfung an Forschung und Lehre interessiert
sind. Grundsätzlich gilt es hierbei, den Lohnarbeitsdruck bei
Studierenden zu überwinden und die Arbeit an der Hochschule so weit
in den Bereich der Freiwilligkeit wie möglich zu drängen.
Gleichzeitig müssen an vielen Stellen noch grundlegende Arbeitnehmer*innenrechte wie Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitsschutz und geregelte Arbeitszeiten verteidigt werden. Auch müssen studentische Beschäftigte häufig Tätigkeiten ausführen, die nicht in ihre Tätigkeitsbeschreibung fallen. Zudem muss eine gute Bezahlung erst noch erkämpft werden. Unter die Bedingungen für gute Arbeit fällt für uns auch der Kampf gegen befristete Verträge unter denen besonders auch studentische Beschäftigte zu leiden haben. Um gegen die Machtasymmetrie zwischen Arbeitgebenden und Beschäftigten anzugehen, sind Institutionen der kollektiven Interessenvertretung der Beschäftigten notwendig. Die Personalräte sind in den Hochschulen das Äquivalent zu den Betriebsräten in privatwirtschaftlichen Unternehmen. Eine solche Personalvertretung braucht es auch für die Gruppe der studentischen Beschäftigten.
Dabei ist es für uns klar, dass wir diese guten Arbeitsbedingungen für alle Mitgliedergruppen der Universität brauchen, denn die Unterfinanzierung der Universität fördert insgesamt diese prekären Verhältnisse. Eine Ausfinanzierung der Uni ist auch in diesem Kontext Grundlage für menschenwürdige, gute Arbeit. Dabei muss der Arbeitskampf nicht nur gegen, sondern vor allem auch mit der Universität organisiert werden. Gute Arbeitsbedingungen können nur dann hergestellt werden, wenn die notwendige finanzielle Grundlage dafür erkämpft wird. Wir sind gegen die politisch hergestellte Unterfinanzierung durch die Schuldenbremsenpolitik seitens Land und Bund aktiv, um durch eine bedarfsgerechte Ausstattung die Hochschulen zu einem Ort guter Arbeit zu machen.
Zentral für diesen Arbeitskampf ist die Organisierung der Arbeitenden. Aktuell sind allerdings nur knapp ein Prozent aller studentischen Beschäftigten überhaupt Mitglied einer Gewerkschaft. Gegen den Konkurrenz- und Leistungsdruck und auch gegen die Existenzangst ist es unser Anliegen, eine Selbstorganisierung der studentischen Beschäftigten zu ermöglichen. Denn nur durch das Herausarbeiten der gemeinsamen Lage ist es möglich, kollektiv für gute Arbeitsbedingungen in Form von Tarifverträgen und deren Durchsetzung zu wirken.
Nur durch gute Arbeitsbedingungen über die demokratisch verfügt wird, ist es möglich, freie und kritische wissenschaftliche Arbeit zu betreiben und technische - und Verwaltungsaufgaben im Sinne einer emanzipatorischen Hochschule auszuführen.
Die Existenz von Menschen, die sich nicht einem von zwei
Geschlechtern zuordnen lassen, zeigt auf, dass das binäre
Geschlechterbild unzureichend ist. Niemand ist eindeutig männlich
oder weiblich. Die *-Markierung soll auf die gesellschaftliche
Konstruiertheit der Kategorie "Geschlecht" hinweisen, ohne aber zu
verschleiern, dass die Konstruktion eine soziale Realität für
Menschen darstellt.
Austauschtreffen: Schuldenfalle Corona-Notfalldarlehen (02. Juli 2021)
Aufruf zur Kundgebung am 10.07., 17:00 Uhr am Rathausmarkt: Solidarsemester und Unterstützung für Studierende jetzt! (09. Juli 2020)
Wege zum Ökosozialismus: Wie stellen wir uns den Ökosozialismus vor und wie sieht eine ökosozialistische „Realpolitik“ heute aus? (22. Januar 2019)
Das prometheische Erbe: Zur historischen Entwicklung des Mensch-Natur-Verhältnisses (18. Dezember 2018)
Gegen jeden Neoliberalismus! (09. Dezember 2018)
Veranstaltungsreihe Ökosozialismus im WiSe 18/19 (22. November 2018)
Die Zukunft ist allgemeinwohlorientiert - oder sie ist nicht (15. November 2018)
Die Zukunft ist solidarisch - oder sie ist nicht (15. November 2018)
Währungsunion und Lohnpolitik (14. November 2018)
Was bedeutet Austerität (14. November 2018)
Deutscher Einheitsbrei (03. Oktober 2018)
Tätiges Erinnern an den Putsch gegen die Unidad Popular und Salvador Allende (11. September 2018)
Konsequenzen aus der Hamburger Sozialerhebung (19. Juni 2018)
International solidarisch - Schluss mit Austerität! (15. Juni 2018)
Seminar: Kapitalismus - (Wie) Funktioniert das? (09. April 2018)
Nachlese zur 36. BMV von CampusGrün (27. November 2017)
Positionspapier: Ökosozialismus (11. November 2017)
Existenz statt Exzellenz: Uni von Unten organisieren! (10. Oktober 2010)