Mit der Auftaktveranstaltung wollen wir uns der Zusammenführung der Diskussion um die Genese des Mensch-Natur-Verhältnisses mit der Diskussion um den aktuellen Stand der Umweltzerstörung widmen. Die Frage, inwiefern eine Wahrnehmung der Natur als Sache und die der kapitalistischen Produktionsweise inhärente Naturzerstörung zusammenhängen, wollen wir geistes- und realgeschichtlich nachvollziehen. Die neue Qualität der Einflussnahme menschlicher Gesellschaften auf die Natur im Zuge der industriellen und digitalen Revolutionen soll mitsamt ihren realen Folgen für die Natur dargelegt werden. Hierbei wollen wir explizit hinterfragen, welche gesellschaftlichen Kräfte dafür verantwortlich sind.
Grundlage der Diskussionsveranstaltung ist für uns, dass ein breites Problembewusstsein um die fortschreitende Naturzerstörung sowie der Wille, Verantwortung zu übernehmen, um diese aufzuhalten, bereits verbreitet vorhanden sind. Hinzuwirken ist daher vor allem auf die Erkenntnis, dass tatsächlich die aktuelle Organisationsform gesellschaftlichen Lebens ursächlich für die oben besprochenen Probleme ist. Wir wollen raus aus einem subjektivierten Nachhaltigkeitsbegriff, und diesen stattdessen antikapitalistisch erneuern!
Zur Referentin: Birgit Mahnkopf ist emeritierte Professorin für Europäische Gesellschaftspolitik und assoziiertes Mitglied des IPE Berlin (Institute for Political Economy Berlin) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac Deutschland: Sie hat breit zu Fragen der Globalisierung, zur europäischen Integration und zu den Zusammenhängen von kapitalistischer Gesellschaftsordnung und sozial-ökologischen Transformationsprozessen publiziert.
18.12.2018, 18 Uhr, ESA J