Das ist das Editorial von unserem letztjährigen Erstiflyer. Dieses Jahr gibt es coronabedingt keinen neuen. Du kannst ihn hier lesen oder uns fragen, wo Du ihn abholen kannst, wenn Du ihn in der analogen Version lieber magst.
Als Studierenden begegnet uns immer wieder die Auffassung, dass
es beim Studium darum ginge, „was Anständiges“ zu lernen. Also
irgendetwas, was später am Arbeitsmarkt gute Erfolgsaussichten
bietet - Inhalt egal.
Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass die meisten von uns
Studis mehr von ihrem Studium wollen und sich für die Inhalte des
Studiums begeistern. Studium sollte dazu geeignet sein, uns selbst,
die Welt um uns alle herum und unsere gemeinsame Rolle darin besser
zu verstehen. Motiviert aus Erkenntnisinteresse, vor allem um die
gesellschaftlichen Lebensbedingungen zum Bessern gestalten zu
können.
Die Universität, wie sie gegenwärtig organisiert ist, legt uns
allen dabei allerdings einige Steine in den Weg – sei es der Druck,
exmatrikuliert zu werden, wenn man vermeintlich „zu langsam“ ist
oder angeblich „schlechte Leistungen“ erbringt. Seien es
irrelevante Themen, die unterbezahlte und unsicher beschäftigte
Lehrende ohne Mitbestimmungsmöglichkeit für Studierende in unsere
Köpfe zwängen wollen, nur um schnell mit der Lehre durch zu sein.
Oder seien es soziale, kulturelle und ökonomische Zugangshürden
(allen voran der NC und das unzureichende BAföG), die einen –
hauptsächlich ärmeren und migrantischeren – Teil unserer ehemaligen
Mitschüler*innen schon längst aussor-tiert haben. Diese schlechten
Bedingungen nehmen wir nicht länger hin! An die Erfolge von
vergangenen studentischen Kämpfen knüpfen wir an und drängen
Restriktionen aller Art zurück und setzen die Themen, die uns
Studis wichtig sind.
Her mit dem guten Studium und der Uni für alle!
Es hilft nichts, auf die „perfekte“ Uni zu warten - stattdessen
können wir gemeinsam die gesellschaftlichen Bedingungen um uns
herum gestalten, also: Lasst uns das gemeinsam angehen! In der
Fachschaft, der Hochschulpolitik, in studentischen Initiativen und
sozialen Bewegungen – überall findet ihr Kommiliton*innen, die sich
solidarisch mit Euch zusammenschließen und die gesellschaftlichen
Bedingungen, im Kleinen wie Großen, verändern wollen.