Vortrag und Diskussion: Die Freihandelspolitik der EU - Keine Alternative für Afrika?
Am 6. Oktober 2015, 19 Uhr, Universität Hamburg, ESA W, Raum 221
Mit: Tetteh Hormeku-Ajei (African Trade Network, Ghana) und Yvonne Takang (EPA-Widerstands-Bewegung, Kamerun)
Obwohl die Freihandelsabkommen TTIP, Ceta und TiSA kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen stehen, sind sie in den Medien meist nur eine Randnotiz wert. Trotzdem haben die meisten Menschen in Deutschland zumindest von ihnen gehört und der Widerstand in ganz Europa wächst, denn diese Abkommen nützen einzig den großen Unternehmen und schaden allen anderen, zum Beispiel durch eine weitere Kommerzialisierung der Bildung, eine Senkung der Umweltstandards oder der Einschränkung von Arbeitnehmer*innenrechten.
Freihandelsabkommen gibt es nicht erst seit TTIP, aber kaum jemand kennt z.B. das Wirtschaftspartnerschafts-abkommen EPA (Economic Partnership Agreement). Die Verhandlungen zu diesem Abkommen zwischen der EU und der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten sind bereits abgeschlossen, der Unterzeichnungsprozess läuft. Doch der Widerstand gegen die EPAs wächst, allerdings fast ausschließlich in den Westafrikanischen Staaten: Afrikanische Gewerkschaften und Industrieverbände, zivilgesellschaftliche Interessengruppen und internationale NGOs sehen die von der EU forcierten EPAs als starkes Hindernis einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Afrika. Die EPAs verschärfen die Armut eher. Global verantwortliche, nachhaltige Alternativen dagegen können Armut und damit auch Flucht und Vertreibung aus den Ländern Afrikas verringern.
Die aktuelle Flüchtlingspolitik in Europa verdeutlicht, dass eine Bekämpfung der Fluchtursachen unbedingt notwendig ist. Es ist höchste Zeit, sich mit der unfairen Handelspolitik der EU als Ganzer auseinander zu setzen. Deshalb kommt zu dieser Veranstaltung, informiert euch über die EPAs und ihre Folgen und diskutiert mit uns!