In der Sitzung des Studierendenparlamentes am 26.10.2017 kam es zu einem gewaltsamen Angriff gegen einen Parlamentarier, Mitglied der schlagenden Studentenverbindung Corps Rhenania, durch Unbekannte, welche nicht Mitglieder des Parlaments waren. Infolge dessen gab es einen Polizeieinsatz im Parlament und die Sitzung wurde unterbrochen. Nach Fortsetzung der Sitzung hat sich ein Teil des Parlamentes dazu entschieden, die Sitzung zu verlassen, wodurch die Sitzung nicht mehr beschlussfähig war und nach kurzer Debatte beendet wurde.
Laura Franzen, Mitglied des
Studierendenparlamentes und Vorsitzende von CampusGrün, sagt
dazu:
"Im Beschluss des Studierendenparlamentes vom 23.05.2013 heißt es,
dass '[d]ie Übernahme jeglicher Ämter innerhalb der Verfassten
Studierendenschaft durch [im Kooperationsverband „Deutsche
Burschenschaft“ Organisierte] als unvereinbar [angesehen wird]'.
Die Mitgliedschaft des Angegriffenen im "Corps Rhenania"
widerspricht zwar nicht dem Wortlaut, wohl aber dem Geist dieser
Bekundung. Dennoch muss diese Auseinandersetzungen argumentativ
geführt werden, Gewalt ist hierfür kein legitimes Mittel und durch
nichts zu rechtfertigen."
Svenja Horn, Mitglied des
Studierendenparlamentes und im Ausschuss gegen Rechts macht
deutlich:
"Burschenschaften, Corps, und ideologisch verwandte Verbindungen
sind mit ihren rassistischen, sexistischen und nationalistischen
Einstellungen ein Hort von rechtem Gedankengut. Diese Form der
organisierten Ungleichheitsideologie steht gegen unsere Überzeugung
der Gleichwertigkeit aller Menschen und bedeutet eine strukturelle
Form von Gewalt. Wir verurteilen jede Form von Gewalt, physische
wie strukturelle."
Melf Johannsen, Mitglied des Präsidiums des
Studierendenparlamentes, ergänzt:
"Gerade bei Vorfällen, bei denen demokratiefeindliches Gedankengut
mit demokratiefeindlichen Mitteln bekämpft wird, wäre die
Fortsetzung der Sitzung das richtige Signal für eine
selbstbewusste, widerständige und gestaltende Verfasste
Studierendenschaft gewesen. Das absichtliche Herbeiführen der
Beschlussunfähigkeit mag Ausdruck des Schocks mancher
Parlamentarier*innen gewesen sein, wir halten es dennoch für einen
Fehler."