CampusGrün Hamburg

Ökologie, Feminismus und Wissenschaftskritik

vom marxistischen Ökofeminismus zu Queer Ecologies und Naturecultures

Einladung zum Wochenendseminar vom 10.-12.9.2021

In der aktuellen Pandemie wird sowohl die Ausbeutungen der nicht-menschlichen Natur, als auch die Ausbeutung von FLINTA:s im Kapitalismus besonders sichtbar: Zoonosen, deren Entstehung durch ein ausbeuterisches Mensch-Natur Verhältnis mindestens befördert wird, bedrohen unsere Gesundheit; gleichzeitig wird die Hauptlast der Krise auf FLINTA:s abgewälzt, da durch die Pandemie noch mehr reproduktive Arbeiten wie Kinderbetreuung, Pflege und Haushaltsführung als sonst anfallen.

Doch nicht erst mit Corona werden diese Unterdrückungsverhältnisse deutlich. Schon marxistische Feminist:innen der zweiten Welle erkannten, dass die Ausbeutungen der nicht-menschlichen Natur und von FLINTA:s im Kapitalismus als vermeintlich frei verfügbare Ressourcen Parallelen aufweisen. Gleichzeitig entbrannten in und um die ökofeministische Bewegung Auseinandersetzungen um essentialistische und esoterische Tendenzen. An diesen Konflikten lassen sich bis heute Bruchlinien zwischen den verschiedenen Strömungen der Denkrichtung erkennen. Vor dem Hintergrund neuerer Forschung zu Gendertheorie und situiertem Wissen wurden von Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen alte Erkenntnisse des Ökofeminismus erweitert und neue theoretische Strömungen wie die „Queerecologies“ und Teile des „New Materialism“ begründet.

An den Universitäten sind ökofeministische Inhalte noch immer kaum vertreten und auch die eigene wissenschaftliche Praxis wird selten kritisch hinterfragt. Gleichzeitig wird in weiten Teilen der Wissenschaft die Ideologie einer vermeintlich "natürlichen" binären Ordnung zwischen "Männern" und "Frauen" bzw. zwischen Kultur und Natur stetig reproduziert.

Im Wochenendseminar wollen wir einen vertiefenden Blick auf die unterschiedlichen Strömungen des Ökofeminismus und auf Konzepte wie "Natureculture" werfen und darüber diskutieren, inwiefern die Hochschulen Erkenntnisse aus der Bewegung in den Wissenschaftsbetrieb aufgenommen, vertieft und als Anlass genommen haben, die eigene Art der Wissensproduktion ökofeministisch zu reflektieren gemeinsam mit gemeinsam mit Prof. Christine Bauhardt (HU Berlin), Dr. Katharina Hoppe (Goethe-Uni Frankfurt) und Franziska Dahlmeier (Uni Hamburg).

📖 Hier gehts zum Programm. Kleine Änderungen behalten wir uns vor.

ORGA-INFOS

📅 Meldet euch gerne so frühzeitig wie möglich hier zum Seminar an!

🦠 Gegenwärtig ist das Seminar in Präsenz in Hamburg mit einem Pandemieschutzkonzept geplant. Weitere Infos hierzu erhaltet ihr hier auf unserer Homepage und nach der Anmeldung (folgt unten).

⛪️ Der genaue Veranstaltungsort steht noch nicht fest, wir werden euch natürlich rechtzeitig darüber informieren. Das Seminar ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet und unabhängig von einer Mitgliedschaft bei Campusgrün. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Für Unterbringung in WGs und Wohnungen ist gesorgt (bei Bedarf auch FLINTA* only). Für die Verpflegung ist am Samstag ein gemeinsam Mittagessen und am Sonntag ein Frühstück geplant. Da das Budget vom BMBF sehr begrenzt ist, bitten wir euch, euch um sonstige Verpflegung selbst zu kümmern. Fahrtkosten können wir bis zum BahnCard 50 Flexpreis für die entsprechende Strecken erstatten. Bucht bitte so früh wie möglich und mit Stonierungsoption (Falls die Inzidenzwerte bis September zu stark ansteigen werden, wird das Seminar wahrscheinlich online/hybrid stattfinden. Wir erstatten euch dann den Stono-Betrag). Wir erheben einen Unkostenbeitrag von 15 € - falls ihr dafür aus irgendwelchen Gründen nicht aufkommen könnt, sollte euch das jedoch nicht an der Teilnahme hindern. Schreibt uns dann gerne!

Wir freuen uns auf euch und den gemeinsamen inhaltlichen Austausch! Eure Hamburger CampusGrüne (in Kooperation mit dem CG-BuVo) 💥