Am 13.6.08 wurde das bis dahin teilautonome Frauenreferat im AStA der Universität abgeschafft und der gesamte Themenbereich Gleichstellung an das Referat für Studienbedingungen, Recht und Soziales unter Vera Zielasko (Juso Hochschulgruppe) angegliedert. Dies hat auch zur Folge, dass die Referentinnen nicht mehr auf einer Vollversammlung gewählt werden und kein Stimmrecht mehr auf AStA-Sitzungen haben und nicht mehr eigenständig über Gelder verfügen, sondern für jeden Cent beim AStA um Erlaubnis fragen müssen.
"Feministische Arbeit ist so nicht mehr möglich", so Dganit Thimor, abgesetzte Frauenreferentin. "Wir wollen keine bloße Gleichstellungspolitik, sondern eigenständige von Männern unabhängige Arbeit für die Interessen der Frauen. Das ist in diesen Strukturen nicht mehr möglich."
Bisher hat das Frauenreferat ein umfassendes Beratungsangebot bestehend aus psychologischer, Rechts- und Sozialberatung sowie Computerberatung speziell auf Frauen zugeschnitten. So hatten z.B. Betroffene von sexueller Belästigung eine Anlaufstelle, wurden von eigens dafür geschulten Psychologinnen betreut und konnten dann auch zu rechtlichen Mitteln beraten werden. Es ist ungewiss, ob dies weiterhin gewährleistet sein wird.
"Wir fordern eine Frauenvertretung, die diesen Namen auch verdient und nicht in Strukturen eingebettet ist, die letztlich wieder einem Mann unterstehen. Eigenständige politische Arbeit von und für Frauen kann so nicht stattfinden", so Moska Timar, Vorsitzende von CampusGrün Hamburg. "Auf keinen Fall darf das bewährte Beratungsangebot unter die Räder kommen."
Auch bei der wissenschaftspolitischen Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Eva Gümbel, stößt die Schließung des Frauenreferats auf Unverständnis. "Die Abschaffung des Frauenreferats kann nur als anti-emanzipatorischer Akt bewertet werden. Wer Beteiligungs-, Gestaltungs- und Beratungsmöglichkeiten von und für Frauen beschneidet, hat nicht das Ziel, eine Verbesserung der Studienbedingungen für Frauen herbeizuführen. Ich unterstütze die Forderung von CampusGrün, diese Entscheidung zu korrigieren."