Heute wird am Campus der Uni Hamburg keine Kundgebung zur
Vorlesung Luckes stattfinden. Wir wollen hier deshalb kurz den
aktuellen Stand darstellen.
Bernd Luckes Vorlesung findet weiterhin unter Polizeischutz und
unter dem Einsatz eines privaten Security-Dienstes statt. In den
letzten Wochen wurden mehrere Zwischenfälle öffentlich:
1. Nutzte Lucke den Sicherheitsdienst der Uni Hamburg
“zweckentfremdet” als Dienstboten um u.a. Pointer für die Vorlesung
zu organisieren und Ersatzleistungen der Studierenden einzusammeln.
2. Wurden mehrere Fälle von Polizei-Wilkür deutlich. So sollen
Kommiliton*innen aus dem Gebäude der Physik aus ihren Seminaren
geholt wurden, weil sie von der Polizei als “potentielle Störer”
indentifiziert wurden.
Gegen das Polizeivorgehen werden rechtliche Schritte geprüft. Nach
dem die Vorfälle öffentlich wurden, trat letzter Woche ein deutlich
kleineres Polizei-Aufgebot in der Physik auf. Trotzdem sind die
Einschränkungen für die Kolleg*innen und Kommiliton*innen weiterhin
enorm. A) weil die Hamburger Gitter weiterhin die Zugänge zum
Campus beschränkt sind und B) weil der Einsatz von Polizei
(teilweise in Zivil) massiv einschüchtert.
Die Vorlesung wird weiterhin von fast 100 Studierenden besucht.
Neben ideologischen Gründen dürfte auch der schlechte Termin der
Ersatzvorlesung weiterhin hierzu beitragen.
Nach dem die Universitätsleitung in ihrem FAQ zunächst noch
geschrieben hatte, dass der Zugang zu Vorlesungen allgemein nur mit
Stine-Anmeldung möglich wäre, wurde diese Aussage nun nach einer
Anfrage im Akademischen Senat korrigiert (Link
zu UHH-FAQ). Im Hamburger Hochschulgesetzt ist deutlich
formuliert, dass die Freiheit der Bildung aller
Universitätsmitglieder nur im Ausnahmefall eingeschränkt werden
kann. Wir bezweifeln, dass der Schutz der rechten Lehre Luckes vor
dem gesellschaftlichen Diskurs eine solche Ausnahme darstellt und
setzen uns dafür ein, dass jede*r Kritiker*in Zugang zur Vorlesung
bekommt.
In der kommenden Woche soll es eine erneute Kundgebung am
Hauptcampus geben. Wir bleiben dabei: Es wird keine weitere
Instrumentalisierung von Wissenschaft durch rechte Kräfte an der
Universität zugelassen.
Zur Causa Lucke - Teil II (08. November 2019)
Zur Causa Lucke (28. Oktober 2019)