Die Wahl von Dieter Lenzen zum Präsidenten der Uni Hamburg ist vorerst durch Studierendenprotest gestoppt. Das Interesse sehr vieler KommilitonInnen an dem umstrittenen Kandidaten und an dem Verfahren für seine Inauguration war so groß, dass die Sitzung des Akademischen Senats (AS) gegen frühen Mittag aus dem Sitzungssaal in das durch Studierende seit einer Woche besetzte Audimax verlegt worden war.
Dort erklärte der Vorsitzende des Hochschulrats Wagner den Studierenden das Verfahren für die Findung des / der PräsidentIn, wobei offen blieb, warum Lenzen offenkundig der einzige Kandidat zu sein schien und warum das undurchsichtige Verfahren schnellstmöglich durchlaufen werden soll. Eigentlich war die Bestätigung für die kommende Woche vorgesehen. Mehrfach wurde auf das Hamburger Hochschulgesetz verwiesen. Augenwischerei: Hier allerdings ist ein öffentliches Verfahren nicht ausgeschlossen!
Schließlich wurde die Sitzung nach einer Pause abgebrochen. Der AS wohnte im Anschluss der Sitzung des Hochschulrats im Mineralogischen Museum bei, zu dem nach einigen Hin und Her auch vier weitere KommilitonInnen zugelassen wurden, nachdem die Proteste nach Öffentlichkeit des Verfahrens nicht abklingen wollten. Der Ruf nach Öffentlichkeit und Beteiligung der KommilitonInnen bei der PräsidentInnenfindung war an diesem Tag lautstark zu vernehmen.
CampusGrün sieht sich in der Position bestärkt, dass die Universität ein Ort ist, der nur gemeinsam, unter Beteiligung der Universitätsöffentlichkeit gestaltet werden kann.