Am 8. März wird der Internationale Frauentag zum 100. mal von Frauenorganisationen in aller Welt gefeiert und als Anlass für Veranstaltungen zu Gleichberechtigung genutzt. Auch in Hamburg wird dieser Tag unter dem Motto „Feiern und Mitreden“ im Rathaus begangen. Auf der Homepage des Internationalen Frauentags Hamburg könnt ihr euch über alle Veranstaltung informieren. Besonders begrüßenswert finden wir, dass dieses Jahr alle Veranstaltungen, die innerhalb dieses Rahmens besucht werden, von den Arbeitgeber_innen als Bildungsurlaub anerkannt werden müssen und somit jede Frau die Möglichkeit bekommt, an den Workshops und Diskussionsforen teilzunehmen.
Lesenswert ist zudem das „Buch zum 8. März“, das ebenfalls auf der Homepage kostenlos herunter geladen werden kann. Es enthält unter dem Titel „Emanzipation – Macht – Gerechtigkeit“ Beiträge zahlreicher Wissenschaftlerinnen zu den Themen des Frauentags Hamburg. Auch ein Kapitel zum Thema Hochschule und Wissenschaft fehlt nicht, denn auch im Bereich Hochschule ist Gleichberechtigung ein Bereich, der viele Errungenschaften im politischen Kampf für Gleichberechtigung vorzuweisen hat: Während zum Beispiel vor 100 Jahren nur 8% aller Studierenden weiblich war, liegt heutige Anteil weiblicher Studierender bei knapp 50%. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass es auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit immer wieder neue und alte Hindernisse geben wird. So liegt der Anteil der Professorinnen in Deutschland noch immer nur bei 18,3%. Etablierte Frauenbilder sowie Strukturen, die eine Vereinbarung von Familie und Beruf erschweren, machen es Studentinnen und Wissenschaftlerinnen schwer.
Ein besonderer Missstand der Geschlechtergerechtigkeit ist weiterhin der sog. Gender Pay Gap. Während Wissenschaftlerinnen durch den öffentlichen Dienst zwar vor ungleicher Bezahlung in der gleichen Position geschützt sind, entsteht dennoch ein Lohnabstand, indem Frauen bei gleicher Qualifizierung seltener in höhere Positionen befördert werden. Auch in studentischen Nebenjobs sind Studentinnen z.B. im Bereich der Gastronomie von ungleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit betroffen. Aus diesem Anlass möchten wir euch zusätzlich zum Frauentag auf den „Equal pay day“ am 25. März aufmerksam machen. Um die Lohndifferenz für das Jahr 2010 auszugleichen, müssten Frauen bis zu diesem Tag im neuen Jahr arbeiten. Wenn ihr das auch ungerecht findet, holt am 25. März einfach eure rote Tasche raus und tragt sie als Symbol für diese Ungerechtigkeit!