Es brodelt in der Universität, seit letzte Woche bekannt geworden ist, dass die Eule der Minerva, eine Gruppe der ProfessorInnen im Akademischen Senat aus Protest gegen den Führungsstil der Präsidentin von ihren Ämtern zurückgetreten ist. Die Präsididentin verweigert derzeit die Einsetzung von Hans-Martin Gutmann als Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. In der Presse ist von einem Abwahlantrag der HochschullehrerInnen die Rede.
Das Interesse an der heutigen Sitzung des Akademischen Senats war sehr hoch; alle freien Sitz- und Stehplätze waren von interessierten Studierenden belegt. Bei den Anfragen an das Präsidium schlug die Unzufriedenheit der Universitätsmitglieder der Präsidentin entgegen. Das Problem der Nichtbestätigung des Dekans durch das Präsidium wurde in nicht öffentlicher Sitzung behandelt. Da es zu keinem Ergebnis kam, muss das Problem auf der nächsten Sitzung erneut besprochen werden.
Ein Mitglied des AS merkte an, es gäbe Professoren, die den Aufruf zur Abwahl von Auweter-Kurtz nicht unterschreiben, da sie Angst vor Repressalien hätten. Auf die hierauf folgende Frage ob die Präsidentin ein Klima der Angst an der Universität sieht, gab es zunächst keine Antwort. Erst auf mehrfache Nachfrage verneinte sie dies verhalten. Trotz der Kritik im Vorfeld am Führungsstil der Präsidentin, war keine Änderung des autoritären Verhaltens zu vernehmen - von Selbstkritik keine Spur.
Die Beratung des Struktur- und Entwicklungsplanes wurde vertagt, erst gestern wurde den Mitglieder des Akademischen Senats eine vertrauliche und noch unvollständige Vorlage zugesandt. Die Vertraulichkeit wurde damit begründet, dass der STEP einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Universitäten darstellt, bei einer Veröffentlichung bestünde die Gefahr andere Universitäten könnten gute Ideen hieraus übernehmen.
Den Entwurf des Wissenschaftsförderungsgesetztes hat der Akademische Senat unter anderem in den schon vorher öffentlich diskutierten Punkten in seiner Stellungnahme kritisiert:
Die von der Behörde angestrebten Änderungen würden das Top-Down Prinzip in der Hochschulstruktur noch stärker etablieren. Erfreulich ist, dass auch die AStA-Listen inzwischen Hochschuldemokratie als Thema entdeckt zu haben scheinen und für diese Anträge gestimmt haben.
CampusGrün meint, dass die gegenwärtige Diskussion nicht abebben darf. An dieser Universität liegt was Demokratie angeht einiges im argen. Das betrifft vor allem die Person Monika Auweter-Kurtz, die offensichtlich keinen Rückhalt mehr unter den Universitätsangehörigen hat. Dies zeigt sich in wichtigen inhaltlichen Fragen wie die der möglichen Verlagerung der Universität auf den kleinen Grasbrook und Studiengebühren. Die Studierenden haben sich per Urabstimmung mit großer Mehrheit gegen Studiengebühren ausgesprochen, der AS einstimmig auf seiner heutigen Sitzung.