Solidarisches Lernen und ein gemeinsames Durchdringen der
gesellschaftlichen Zusammenhänge ermöglichen die menschliche
Gestaltung der Gesellschaft. Wesentliche Grundlage für eine solche
demokratische Verfügung über die Verhältnisse ist Bildung als
humanistische Persönlichkeitsbildung. In diesem Sinne haben die
68er die soziale Öffnung der Hochschulen erkämpft, die auf die
Durchsetzung des Zugangs zu Bildung für alle abzielt. Das
Selektionsinstrument des Numerus Clausus (NC), das in der Zeit des
Ausbaus der Hochschulen nur als kurzfristige Übergangsregelung
gedacht war, beschränkt den Zugang heute immer noch zu mehr als der
Hälfte der bundesweiten Studienplätze. Der gesamtgesellschaftliche
Reichtum zeigt, dass die Ausrichtung des Bildungssystems an
gesellschaftlichen Bedarfen und eine Realisierung des im
Grundgesetz festgehaltenen Rechts auf freie Wahl der
Ausbildungsstätte (Art. 12 GG) nicht nur nötig, sondern auch
möglich ist. Deshalb streiten wir für eine Abschaffung des NC und
für den Master an allen Hochschulen als Regelabschluss!