Unser Idealbild ist eine Gesellschaft und eine Universität, in der die Gleichheit aller Menschen verwirklicht ist. Die politisch hergestellte Mangelsituation, die Konkurrenzverhältnisse schafft und versucht, Menschen in eine Verwertungslogik zu zwängen, produziert systematische Ausschlüsse und Diskriminierung. Deshalb wenden wir uns gegen jede Form von Ungleichheitsideologie und die Verhälntnisse, die sie hervorbringen. Dies gilt insbesondere für Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie z.B. Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Klassismus, Sexismus und Ableismus. Eine wichtige Bedingung für ein Zusammenleben in Freiheit und Gleichheit sind die entsprechenden materiellen Voraussetzungen, unter denen Menschen zusammenleben können - wie das für uns aussieht, lest ihr unter Soziales. Ist eine sichere materielle und soziale Beteiligung am gesellschaftlichen Reichtum nicht gegeben, führt Verknappung zu Konkurrenz und der Verbreitung von Ungleichheitsideologien. Gleichzeitig versuchen wir, eine Utopie der Gleichheit aller Menschen nicht nur zu entwerfen, sondern auch in Gegnerschaft zu den gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen zu leben und sind daher solidarisch insbesondere mit strukturell benachteiligten Gruppen in ihren Kämpfen gegen Diskriminierung und kämpfen gemeinsam für die Realisierung des Gleichheitsanspruchs, die wir als Teil unseres gemeinsamen Kampfes für eine befreite Gesellschaft fassen. Dafür ist ein intersektioneller Ansatz nötig, der berücksichtigt, dass verschiedene Diskriminierungsformen nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen, zumal Menschen von verschiedenen Diskriminierungsformen gleichzeitig getroffen werden können.
(Queer)Feminismus im kapitalistischen System
Die Trennung der beiden Arbeitsbereiche der (unbezahlten) Haus- und
(bezahlten) Lohnarbeit in unserer gegenwärtigen Gesellschaft ist
genauso fehlgeleitet wie die daraus folgende Hierarchisierung
beider Bereiche. Das Zusammenfügen der verschiedenen
Arbeitsbereiche wird noch immer auf dem Rücken von Frauen*
ausgetragen, die die falsche gesellschaftliche Trennung individuell
lösen müssen und daran nur scheitern können. Die Frage, ob die
Naturalisierung sozialer Rollenbilder nach Geschlecht durch die
arbeitsteilige Gesellschaft zu Stande kam oder schon vorher, ist
nicht leicht zu klären - jedenfalls lässt sich festhalten, dass sie
in der derzeitigen (inkonsequenten) Organisation der Arbeitsteilung
verfestigt wird. Auch an der Universität Hamburg sind Rollenbilder
und Ungleichheit auf Grund des Geschlechtes allgegenwärtig.
Professuren sind zumeist männlich* besetzt und Frauen* eher im
Mittelbau zu finden. An diskriminierenden Einzelfakten
gesellschaftlicher Praxis lässt sich erkennen, wie diskriminierende
Ideologie und wirtschaftliche Praxis Hand in Hand gehen: So zeigt
sich beispielsweise an der "Tamponsteuer" (Besteuerung von
Monatshygieneartikeln mit dem erhöhten Mehrwertsteuersatz)
einerseits das falsche Bewusstsein, Menstruation als "Luxus" zu
fassen, und andererseits das grundlegende Problem, dass für alle
bzw. viele notwendige Produkte nicht frei verfügbar sind. Während
des Transformationsprozesses hin zu einer Form des Zusammenlebens,
in der Arbeitsteilung konsequent gedacht und dementsprechend
finanziell vergütet wird, stehen wir für einen immer noch
notwendigen Nachteilsausgleich für Frauen* ein. Ein solcher
Nachteilsausgleich bedeutet jedoch in keiner Weise eine
Kompromissbereitschaft in Bezug auf das allgemeine Ziel einer
gerechten Gesellschaft. Im Gegenteil gilt der Anspruch, dass
niemand benachteiligt werden soll, für alle.
Wir verstehen uns dabei als queerfeministische Gruppe und setzen uns für die Überwindung des binär geprägten Geschlechterbildes, des heteronormativen Weltbildes und der Ungleichbehandlung von Frauen*, Inter- und Trans*-Personen (FIT*-Personen) ein. Das binäre Geschlechterbild geht von den Geschlechtern "männlich*" und "weiblich*" aus und setzt eine Einheit des biologischen Geschlechts mit der Geschlechtsidentität voraus. Menschen, bei denen diese Annahme zutrifft, werden "cis" genannt. Allerdings wird dieses Bild vielen Menschen nicht gerecht: So lassen sich intersexuelle Menschen keinem biologischen Geschlecht fest zuordnen und Transsexuelle identifizieren sich selbst mit einem anderen Geschlecht als demjenigen, dass ihnen aufgrund (scheinbar) biologischer Kriterien zugeschrieben wurde. Das heteronormative Weltbild setzt als den Standard, dass Menschen heterosexuell seien - also Menschen eines anderen Geschlechts lieben. Dagegen setzen wir uns für Verhältnisse ein, in denen alle Menschen ihre Sexualität ohne Angst vor Diskriminierung frei ausleben können.
Mitglieder von CampusGrün engagieren sich an der Uni Hamburg insbesondere im Gleichstellungsausschuss, in der Gender-Kommission und im Alle-Frauen*-Referat gegen geschlechtsbezogene Diskriminierung. Gegen Homo- und Transfeindlichkeit und Misogynie (die Abwertung von bzw. der Hass gegen Frauen*) ist emanzipatorische, aufklärerische Wissenschaft in allen Fachbereichen notwendig, weshalb wir uns auch für die Erhaltung, den Ausbau und die Verallgemeinerung der Gender-Wissenschaften an der Uni Hamburg aussprechen (so wie natürlich den Ausbau aller anderen kritischen Wissenschaften, siehe -> Studienreform). Wir treten für die Überwindung von binären Kategorisierungen bezüglich Geschlecht ein und setzen uns daher auch für Unisextoiletten an der Uni und eine bessere Repräsentation in den Kategorien beim Geschlechtsfeld in den Verwaltungseinheiten der Uni wie STiNE ein. Ausdrücklich unterstützen wir die teilautonomen Vertretungen betroffener Gruppen in der Verfassten Studierendenschaft: das Queer-Referat und das Alle-Frauen*-Referat des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA).
Antipatriarchaler Nachteilsausgleich: die Quote
Die anhaltende Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen* wird
deutlich von der entmündigenden Biopolitik der aktuellen
Abtreibungsgesetze über den Anteil von Frauen* im Deutschen
Bundestag (unter ein Drittel) bis hin zum durchschnittlich halb so
hohen Renteneinkommen im Vergleich zu Männern*. Um solchen
diskriminierenden Politiken und Praktiken entgegenzuwirken muss
langfristig das Ende einer teils antagonisierenden,
geschlechterspezifischen Sozialisierung erkämpft werden und
gleichzeitig braucht es kurzfristig mehr Beteiligung der (noch)
benachteiligten Gruppe. Die Ungleichbehandlung von FIT* an der
Universität äußert sich auch institutionell durch eine ungleiche
Besetzung von Gremien und Ämtern in der akademischen und
studentischen Selbstverwaltung. So gibt es insgesamt noch immer
viel weniger FIT* unter den Professor*innen als cis-Männer*. Eine
Maßnahme zum Durchbrechen der patriarchalen Strukturen ist die im
Hamburgischen Hochschulgesetz enthaltene 40%-ige Geschlechterquote.
Wir begrüßen diese als einen ersten richtigen Schritt. Dass sie
jedoch eine Mindestanzahl von Männern* in Gremien erfordert, halten
wir unter den oben genannten Bedingungen für Unsinn, da es in
unserer realen, patriarchal geprägten Gesellschaft keiner
expliziten Männer*förderung bedarf, da jene Männer* ohnehin
bevorzugt. Zudem folgt die Geschlechterquote immer noch dem binären
Denken und muss z.B. im Akademischen Senat und in
Berufungskommissionen oft von den Studierenden erfüllt werden, da
die Professor*innenschaft überwiegend cis-Männer* entsendet. Wir
setzen uns für eine paritätische Besetzung mit FIT* in allen
Gremien ein. Dabei bedeutet paritätisch, dass FIT* mindestens zu
gleichen Teilen vertreten sind wie Nicht-FIT*. Selbstverständlich
achten wir bei unseren eigenen Listen für den Akademischen Senat
und das Studierendenparlament auf eine quotierte Besetzung und
haben den Anspruch, dass mindestens 50% der CampusGrünen in Gremien
FIT* sind.
Gendersensible Sprache
Die deutsche Sprache ist männlich* geprägt. Oft wird beim
Ansprechen einer Gruppe von Menschen die männliche* Form als
sogenanntes "generisches Maskulinum" verwendet, wenn eigentlich
alle Geschlechter angesprochen werden sollten. Da Sprache auch die
Welt beeinflusst indem sie den wahrgenommenen Horizont der eigenen
Möglichkeiten formt - "die Ärzte", "die Helden", "die Professoren"
- achten wir bei unseren eigenen Publikationen auf gendersensible
Sprache, die gegen diese Ungleichbehandlung angeht, indem sie alle
abbildet und versucht, Ausgrenzungen nicht auch noch sprachlich zu
zementieren. Das bedeutet, dass wir, wenn Studentinnen und
Studenten gemeint sind, kurz auch "Studierende" oder
"Student*innen" schreiben, damit alle angesprochen und genannt
werden. Wir setzen uns an der Uni für konsequentes Gendern ein und
forden daher auch die Einhaltung der hamburgweiten Verpflichtung
für Lehrende und ihre Mitarbeiter*innen, ihre Arbeitsmaterialien zu
gendern.
Barrierefreiheit für alle
Barrierefreiheit meint mehr als die physische Barrierefreheit und
ist elementar wichtig, um allen Menschen eine Teilhabe an der
Universität und damit die Ausübung ihres Rechtes auf Bildung zu
ermöglichen. Etwa jede*r zehnte Studierende gab laut
Bildungsbericht 2014 an, das Wunschstudium aufgrund der
Beeinträchtigungen und/oder chronischen Erkrankungen nicht
aufgenommen zu haben. Auch an der Uni Hamburg sind Menschen mit
chronischer Erkrankung und/oder Beeinträchtigung weiterhin
unterrepräsentiert. Viel zu häufig können Personen mit Rollstuhl
trotz der grundsätzlich verfügbaren technischen Möglichkeiten nicht
alle Gebäude besuchen und nicht an allen Veranstaltungen
teilnehmen. Auch eine barrierefreie Gestaltung von Webseiten ist
wichtig, damit z.B. Screenreader den Inhalt vernünftig vorlesen
können. Diese zwei Beispiele illustrieren, wie die
gesellschaftliche Interpretation körperlicher, psychischer und
geistiger Verfasstheit die Studienmöglichkeiten bestimmt. Sie
zeigen damit auch die Bandbreite von Barrierefreiheit auf - das
genaue Ausmaß der Barrieren und geeignete Gegenmaßnahmen können
jedoch nicht ohne die betroffenen Menschen beurteilet werden. Wir
setzen uns daher für eine starke teilautonome Vertretung für
Menschen mit Behinderungen, sowie physischen und psychischen
Erkrankungen (RBCS) ein. Lehr- und Prüfungsformen,
Anwesenheitspflicht und Regelstudienzeit behindern Menschen mit
gesellschaftlich als solcher definierter Beeinträchtigung und/oder
chronischer Krankheit in besonderer Weise. Wir kämpfen für den
Abbau dieser Hürden insgesamt und setzen uns dafür ein, dass für
jede*n gute Bedingungen zur je persönlichen und gesellschafltlichen
Entwicklung geschaffen werden. Nur dies ermöglicht ein gemeinsames
Leben und Lernen aller, unabhängig von Voraussetzungen.
Nachteilsausgleiche für Prüfungen müssen maßgeblich durch diese Selbstvertretung gestaltet werden und dürfen nicht durch bürokratische Hürden torpediert werden. Dabei sehen wir es explizit nicht als Ziel, dass alle Menschen in die Lage versetzt werden, sich dem Leistungsdruck "erfolgreich" zu unterwerfen. Tatsächlich ist das Studium in der derzeitigen Organisationsform für niemanden barrierefrei, (s. Studienreform). Die Interessenvertretung kann nur dann wirksam sein, wenn sie nicht nur Entscheidungsträger*innen an der Uni davon überzeugen kann, dass Barrierefreiheit essentiell ist, sondern diese auch umgesetzt werden kann. Dafür wiederum bedarf es der Ausfinanzierung der Uni und des Einflusses auf Entscheidungsfindungsprozesse - siehe hierfür [[Bauliche Erneuerung|Bauliche Erneuerung]].
Internationalistische Universität
Eingreifende Wissenschaft zur Lösung der Probleme dieser Welt muss
internationalistisch sein. Nur mit einer klaren Absage an jede
Standortlogik und an den "internationalen Wettbewerb" können wir
Universitäten zu kooperativen Orten des Forschens und Lernens im
Sinne des Allgemeinwohls machen (s. Studienreform). Für uns ist klar, dass
Wissenschaft keine Ländergrenzen kennen darf und so auch in
Forschungsgruppen und Universitätsprojekten zusammengerabeitet
werden muss. Die gilt für uns auch für den Zugang zur Universität.
Dieser muss für alle offen sein - daher kämpfen wir auch dagegen,
wenn er mit Bezug auf Herkunft oder Aufenthaltsort eingeschränkt
wird. An der Universität studieren viele internationale
Studierende, denen häufig zusätzlich zu bereits angesprochenen
Diskriminierungsformen weitere Steine in den Weg gelegt werden.
Bürokratische und finanzielle Hürden verhindern vielfach, dass
internationale Studis überhaupt erst ein Studium aufnehmen können.
Daher ist es umso wichtiger, dass diese Studierenden eine starke
teilautonome Vertretung in der Verfassten Studierendenschaft haben,
die sich für ihre Belange einsetzt. Ein wichtiger Aspekt der
vollständigen Teilhabe an der Universität, ist auch die Möglichkeit
sich über die Wahlen zum Studierendenparlament und Akademischen
Senat informieren zu können. Das primäre Ziel muss dabei sein, dass
geringe Kenntnisse der deutschen Sprache keine Hemmnisse für den
Zugang zu Bildung und demokratischer Teilhabe an den
Selbstverwaltungsstrukturen der Universität darstellen. Wir setzen
uns daher für kostenlose Sprachkurse für Deutsch als Fremdsprache
ein. Um den Einstieg zu erleichtern, fordern wir ergänzend
zumindest englischsprachige Wahlinformationen und stellen diese von
uns auch bereit, damit sich auch die Studierenden beteiligen
können, die erst seit Kurzem an der Uni sind oder nur ein
Auslandssemester hier verbringen. Vielen Menschen mit einem
ausländischen Schulabschluss, welcher nicht mit dem deutschen
Abitur vergleichbar ist oder nicht dementsprechend anerkannt wird,
wird die Bewerbung für ein Studium in Deutschland nicht ermöglicht.
Zur Überbrückung dieses diskriminierenden Verfahrens gibt es
beispielsweise in Hamburg das "Studienkolleg". Dieses muss ein Jahr
lang besucht werden. Erst bei Bestehen der Abschlussprüfung wird
die Bewerbung an allen Hochschulen und Universitäten erlaubt. Ein
Problem am Studienkolleg ist die stark verschulte und autoritäre
Organisation: Viele Schüler*innen sind von Rassismus durch das
Lehrpersonal betroffen, trauen sich aber nicht, dagegen vorzugehen,
da sie von diesem Personal abhängig sind. Die Schüler*innen am
Studienkolleg sind Teil der Universität und können auch an den
Wahlen zum Studierendenparlament teilnehmen. Allerdings gibt es de
facto für viele Menschen dort kaum Möglichkeit sich über die
verschiedenen Hochschulgruppen zu informieren und die Sprache ist
oft ein weiterer Hinderungsgrund. Wir setzen uns für eine
Demokratisierung des Studienkollegs ein. Auch hier ist die
Selbstvertretung Betroffener unabdingbar, die vor allem im Rahmen
des teilautonomen Referats für internationale Studierende (RiS) des
AStA stattfindet. Unter dem Blickwinkel des solidarischen,
internationalen Austausches gibt es so bereits das Programm
"UHHilft" und das "Refugees Welcome Café" - Strukturen wie diese,
die sich gegen jegliche Diskriminierungsformen zur Wehr setzen,
gilt es weiterhin verstärkt, uniweit und damit
gesamtgesellschaftlich auszuweiten.
Da es für ein gutes und freies Studium auch die materiellen Voraussetzungen braucht (-> Soziales), müssen auch internationale Studierende ohne Vorbehalt BAföG-berechtigt sein. Maßgeblich muss hierbei die Immatrikulation und keinesfalls der Pass, der Aufenthalts- oder Beziehungsstatus sein. Gleichzeitig wenden wir uns gegen ein restriktives und selektives Aufnahmeverfahren in Vorbereitungskurse, wie z.B. beim Studienkolleg. Diese Kurse müssen als ermöglichend und nicht prüfend ausgerichtet sein. Zudem muss der Zwang zum Finanzierungsnachweis abgeschafft werden. Es widerspricht dem Sinn einer Universität für alle und ist in höchstem Maß sozial selektiv, wenn internationale Studieninteressierte dazu genötigt werden, nachzuweisen dass sie knapp 9000€ besitzen. Der Grundsatz im Aufenthaltsrecht, dass ausländische Studierende ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren müssen, gehört abgeschafft. Alle Studierenden müssen den gleichen Zugang zu den Leistungen des Studierendenwerks haben. Deshalb kämpfen wir in und mit dem Studierendenwerk dafür, dass auch Teilnehmer*innen des Programms #UHHhilft in diesem Kontext wie alle anderen Studierenden gleichbehandelt werden. Der Studierendenpreis in der Mensa muss ebenso gelten, wie die Wohnheimskapazitäten dem Bedarf angemessen ausgebaut werden müssen. Es ist nicht hinzunehmen, dass internationale Studierende, welche ohnehin schon mit diskriminierender Praxis am Wohnungsmarkt zu kämpfen haben, wesentlich länger auf einen freien Wohnheimsplatz warten müssen, als Studis mit einem deutschen Pass.
Zu Unis als internationalsitischen Orten gehört für uns auch, dass Lehre und Forschung kontinuierlich auf historische Kontinuitäten von rassistischen und chauvinistischen Inhalten überprüft werden, um sie zu überwinden. Um globale Probleme in einem egalitären Verhältniss zu allen Menschen angehen zu können, gehören auch eurozentristische Perspektiven in Lehre und Forschung überwunden. Besonders in dem Bewusstsein, dass die Universität Hamburg aus dem Hamburger Kolonialinstitut hervorgegangen ist und nach der Phase der Entnazifizierung dennoch ehemalige NSDAP-Mitglieder die Mehrheit der Lehrstühle besetzten ist diese Auseinandersetzung zentral für eine humanistische Wissenschaft.
Studium mit Kindern
Studierende mit Kindern sollten sich nicht zwischen ihrem Studium
und ihren Kindern entscheiden müssen. Daher ist es wichtig, dass
die Kinderbetreuung kostenlos und in den Campus integriert nutzbar
ist (s. Soziales). Zudem gilt auch in
diesem Kontext, dass wir für ein restriktionsfreies Studium
kämpfen, das es ermöglicht, ein Studium flexibel in jeder
Lebenslage zu gestalten. Anwesenheitspflichten oder Modulfristen
dürfen dem Lebensmodell eines Lebens mit Kind(ern) nicht im Weg
stehen. In diesem Kontext möchten wir auf den seit 2017 auf
Studentinnen ausgeweiteten
Anspruch auf Mutterschutz hinweisen, der allerdings noch
ausgebaut werden muss. Auch das politische Engagement in der
Verfassten Studierendenschaft muss mit Kindern vereinbar sein.
Daher setzen wir uns für planbare Sitzungen ein, die eine Betreuung
der Kinder zu Sitzungszeiten ermöglichen. Dazu gehört u.a. ein
fester zweiwöchiger Sitzungsrhythmus von Sitzungen des
Studierendenparlaments in der Vorlesungszeit.
Die Existenz von Menschen, die sich nicht einem von zwei
Geschlechtern zuordnen lassen, zeigt auf, dass das binäre
Geschlechterbild unzureichend ist. Niemand ist eindeutig männlich*
oder weiblich*. Die *-Markierung soll auf die gesellschaftliche
Konstruiertheit der Kategorie "Geschlecht" hinweisen, ohne aber zu
verschleiern, dass die Konstruktion eine soziale Realität für
Menschen darstellt.
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