Demokratie bedeutet die Mitbestimmung Aller! Wir Studierende, als größte Gruppe an der Hochschule, müssen die Möglichkeiten haben und nutzen, uns an einem gleichberechtigten Gestaltungs- und Entscheidungsprozess der Universität zu beteiligen. Eine Hochschule ist kein Unternehmen und kann nicht wie ein Unternehmen nach dem top-down Prinzip gegen die Universitätsmitglieder gelenkt werden. Um diese Teilhaberechte zu verteidigen, haben wir an Aktionen gegen den undemokratischen und intransparenten Hochschulrat teilgenommen und klären weiterhin über diesen auf. Des Weiteren versuchen wir in Gremienarbeit die Aushöhlung demokratischer Grundsätze zu verhindern und werden uns auch in Zukunft in die Diskussion um das Hamburger Hochschulgesetz einbringen, das die Strukturen an der Uni festlegt. Konkret bedeutet das:
Die demokratischen Grundrechte der Studierenden werden von den meisten nicht wahrgenommen. Dies zeigt nicht nur die geringe Beteiligung an Wahlen, sondern auch Unwissenheit und Desinteresse eines Großteils der Studierenden bezüglich studentischer und akademischer Selbstverwaltung.
Die Studierendenschaft muss sich zum einen verstärkt um die (hochschul-) politische Bildung der Studierenden kümmern. Zum anderen braucht es transparente und offene Strukturen, um Studierende zum Mitmachen zu animieren. Aktivitäten bzw. Inaktivitäten des AStA müssen offen gelegt werden. Der AStA sollte hierzu Protokolle veröffentlichen, die tatsächlich Rückschlüsse über die Gegenstände der Beratungen und die vertretenen Positionen zulassen. Die Arbeit von AStA, Fachschaftsräten und studentischen VertreterInnen in Gremien sollte koordiniert erfolgen. Hierfür bedarf es Akzeptanz von unterschiedlichen Ansichten und einer Gesprächskultur auf gleicher Augenhöhe, um gemeinsame Positionen zu finden, mit denen die Studierenden nach außen geschlossen auftreten können. Zudem bedarf es einer regelmäßigen Plattform die einen Austausch ermöglicht.
Die Satzung und Wahlordnung der Studierendenschaft müssen insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten reformiert werden. Die aktuell geltende 2,5%-Hürde widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und ist für ein Organ ohne Gesetzgebungskompetenz nicht zu rechtfertigen. Teilautonome Referate im AStA für die Selbstvertretung strukturell benachteiligter Gruppen sind wichtig, um sich den Problemen anzunehmen, die vom alltäglichen „Service“ von Universität und AStA übersehen werden. Ihre Arbeit muss durch eine Satzung geregelt und die Wahlen müssen transparent gestaltet sein.
Mit den Geldern des Haushalts der Studierendenschaft (ca. 750.000€ im Haushalt 2010/11) muss verantwortungsvoll und transparent umgegangen werden. Dazu braucht es einen umfangreichen, detaillierten und aussagekräftigen Haushaltsplan, mit einer Kommentierung, die es jedem erlaubt nachzuvollziehen, welche Projekte und Projektkräfte innerhalb der Referate finanziert werden. Aktuell sind die Ausgaben und Einnahmen für die Studierendenschaft nicht mehr nachvollziehbar. Wir lehnen es ab, einzelne Bereiche – wie zum Beispiel die Verwaltung der Kulturkurse – an Dritte auszulagern. Dies führt dazu, dass Ausgaben und Einnahmen für die Studierendenschaft nicht mehr nachvollziehbar sind.