CampusGrün Hamburg

KETTENreAKTION: Kein Ausstieg aus dem Ausstieg!

Es gibt viele vermeintliche Gründe, mit denen uns immer wieder die Vorzüge der Atomkraft aufgezeigt werden sollen. Atomlobby (Vattenfall, RWE, EnBW, etc.), CDU und FDP greifen dabei stets auf dieselben Argumente zurück, um einen Ausstieg aus dem Atomausstieg zu rechtfertigen. Keines von ihnen hält jedoch einer näheren Betrachtung stand:

Anti-Atom-Kette AKW Brunsbüttel - Hamburg - AKW Krümmel 24. April

Atomstrom verursacht keinen CO2-Ausstoß: Hier wird versucht, umweltbewusste Menschen mit ihren eigenen Argumenten zu schlagen. Es ist richtig, dass ein AKW kein CO2 freisetzt, wenn es Strom produziert. Hier wird aber lediglich die Gewinnung des Stroms berücksichtigt. Uran (der Brennstoff in Atomkraftwerken) kommt in der Natur nur in sehr geringer Konzentration vor. Es müssen also große Mengen Gestein abgebaut werden, um Uran zu gewinnen. Der Abbau des Gesteins, die Trennung von Gestein und Uran sowie die Anreicherung des Urans sind wiederum sehr emissionsintensiv. Atomstrom ist also definitiv kein Ökostrom.

Atomkraftwerke sind sicher: Bei der Risikoabwägung sind zwei Faktoren entscheidend: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Unfall kommt und wie groß ist der Schaden bei einem GAU (größter anzunehmender Unfall)? Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mag gering sein. Der mögliche Schaden ist jedoch so groß, dass auch die kleinste Wahrscheinlichkeit nicht verantwortbar ist. Je älter Atomkraftwerke werden, desto störanfälliger werden sie. Daher ist es nach der sofortigen Stilllegung als zweite Option sinnvoll, zunächst die alten Kraftwerke vom Netz zu nehmen und dann die neueren. Zwischenfälle in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel, anderen Standorten in Deutschland und im Rest der Welt stellen, in Erinnerung an den GAU von Tschernobyl, eine ausreichende Warnung dar.

Ohne Atomkraft sitzen wir im Dunkeln: Deutschland exportiert jedes Jahr große Mengen an Strom in andere EU-Staaten. Der Einsatz von erneuerbaren Energien, die Einsparung von Strom und die Steigerung von Energieeffizienz können den Wegfall des 11,5% Anteils an Atomstrom vom gesamten produzierten Strom problemlos auffangen.

Atomausstieg selber machen

Atomstrom ist günstig: Atomstrom ist weder günstig noch ökologisch. Die Betreiber von laufenden Atomkraftwerken verdienen ca. 1.000.000 € pro Tag. Die Sicherheitskosten für Castor Transporte bezahlt allerdings der Staat – genauso wie Forschungs- und Entwicklungskosten, die Versicherung für Schäden durch einen Unfall und oftmals die Zwischenlagerung von Atommüll. Atomstrom ist somit nur günstig, weil man einen Großteil der Kosten auf uns alle abwälzt. Das lohnt sich für die Betreiber – die Verbraucher zahlen die vermeintlichen Einsparungen als Steuern.

Wir brauchen Atomkraft, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint: Ein Atomkraftwerk kann man nicht nach Belieben hoch- und runterfahren, weshalb es sich nicht effizient und flexibel einsetzen lässt.

Atomkraft ist somit der Inbegriff ineffizienter, unflexibler, dezentraler und rückwärtsgewandter Stromversorgung. Der Ausstieg aus dem Ausstieg ist fatal. CampusGrün ruft deshalb alle Menschen dazu auf, privat den Atomausstieg zu vollziehen und zu atomstromfreiem Ökostrom zu wechseln.

Beteiligt euch an dieser Aktion und setzt euch für den Atomausstieg ein! Wir treffen uns um 13:30 Uhr an der U-Bahn Haltestelle Burgstraße.