CampusGrün Hamburg

Un(i)gleichberechtigt (Programm 2010)

Wir haben uns zum Ziel gesetzt Ungleichbehandlung von Mann und Frau und weiteren Geschlechtsidentitäten in der Gesellschaft und vor allem an der Universität aufzuzeigen und zu bekämpfen. Bei näherem Hinsehen jedoch zeigt sich, dass in vielen universitären und studentischen Gremien und Ämtern die paritätische (Parität beschreibt hier eine gleiche Verteilung zwischen den Geschlechtern) Besetzung nicht immer gelingt. So gibt es noch immer viel weniger Professorinnen als Professoren. Durch die Quotierung in unserer Hochschulgruppe und unseren Einsatz für quotierte Ämter innerhalb der Hochschule, als auch die Verwendung geschlechtergerechter (gegenderter) Sprache, leisten wir zu diesem Thema einen Beitrag. Wir fordern außerdem die Einhaltung der Verpflichtung für DozentInnen ihre Arbeitsmaterialien zu gendern.

Um eine Universität familienfreundlich zu gestalten reicht es nicht nur Kindergartenplätze anzubieten. Diese müssen flexibel und kurzfristig im Stundentakt nutzbar sein. In der Umgebung oder unmittelbar auf dem Campus bedarf es Spielflächen für Kinder; Wickelräume und Spielecken sollten nach Bedarf ausgebaut werden. Auch wenn die Studiengebühren (leider) noch nicht abgeschafft sind, Eltern gehören sofort von diesen befreit.

Wir fordern eine Anlaufstelle für Opfer sexueller Belästigung verknüpft mit einer psychologischen und rechtlichen Beratung. So wollen wir Freiräume speziell für Frauen und feministische Gruppen schaffen, in denen es Möglichkeiten zum Austausch, zur Vernetzung aber auch zum Rückzug gibt. Neben geschlechterspezifischen Aspekten geht es uns auch darum, alltäglichen und institutionellen Rassismus zu bekämpfen, denn wir wollen eine internationale Gesellschaft, in der alle Menschen leben können, ohne beruflichen oder sozialen Nachteilen ausgesetzt zu sein. Die Hamburger Universität zeichnet sich auch dadurch aus, dass Studierende von überall her kommen, um zu studieren. Diese Vielfalt muss unbedingt gefördert und Hindernisse abgebaut werden. Dafür ist eine schnelle unbürokratische Eingliederung in den Unialltag notwendig. Wir fordern deshalb einen Ausbau an Mentoring-Programmen, die ausländische Studierende aufnehmen und erste Kontakte fördern. Grundsätzlich ist wichtig, dass keine Unterschiede zwischen EU- und Nicht-EU-Ausländern gemacht werden und alle gleichermaßen gefördert werden. Zudem fordern wir eine starke teilautonome Vertretung der Statusgruppe, sowie eine Verankerung in der Satzung eben dieser.

Gleichstellung bedeutet auch eine Verbesserung des barrierefreien Lebens, denn Menschen mit Behinderung sind immer noch zahlreichen Barrieren im Unialltag ausgesetzt. Wo diese sind und in welchem Ausmaß sie behindern, können nur Betroffene gut beurteilen. Wir fordern daher eine starke teilautonome Vertretung sowohl der Menschen mit Behinderungen als auch derjenigen mit chronischen und psychischen Erkrankungen, um allen Studierenden gleichermaßen einen gerechten Zugang zum Studium zu ermöglichen.