Der Film „Inside AStA“ ist eine Aneinanderreihung von diffamierenden Stereotypen, in denen abwechselnd Obdachlose, die in Mülleimern wühlen, rauchende Mütter, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, und „farbenprächtig gekleidete, afrikanische Putzfrauen, die gospelnd ihrer Arbeit nachgehen“ (Zitat AStA zum Film) die Rollen in einer angeblichen Satire übernehmen. Der Film deckt die Stereotype jedoch nicht auf und durchbricht sie nicht, sondern stellt sie (white supremacy/ Rassismus/ Heteronormativität/ Sexismus) unhinterfragt zur Schau.
Viele Initiativen und Gruppen haben bereits umfassend Kritik hierzu geäußert. Daraufhin sah sich auch der AStA bemüßigt seinem eigenen Film zu kommentieren.
Hierzu schreibt der AStA: „Die durch den Film „Inside AStA“ vorgerufene wichtige Diskussion um Rassismus ist eine für eine gerechte Gesellschaft zwangsläufige.“ Der AStA brüstet sich damit, eine Debatte über Rassismus angestoßen zu haben ohne zu sagen, dass diese Debatte erst durch rassistische Darstellungen in einem AStA Projekt ausgelöst wurde. Dass der AStA die Kritik am Film bewusst oder unbewusst fehlinterpretiert, macht ein weiterer Kommentar unseres Allgemeinen Studierendenausschusses zum Film deutlich: “Der Film werde nicht dadurch rassistisch, dass Schwarze mitspielen.“ Dazu erklärt Luise Günther, Mitglied im Vorstand von CampusGrün Hamburg: "Hieran zeigt sich wiederum, dass das Problem des Rassismus von den Verantwortlichen nicht verstanden wurde. Wir erwarten, dass ein Image Film nicht nur nicht rassistisch, sondern weitergehend ein Beitrag dazu ist, derartigen Verhältnissen in der Gesellschaft entgegenzutreten."
Von einem Projekt, welches Erstsemestern in den Orientierungseinheiten vorgeführt werden soll, erwarten wir mehr Informationswert. Dieser Film macht die Institution AStA eher lächerlich statt für seine Angebote zu werben und über die Aufgaben zu informieren. Daher ist der Film eine massive Verschwendung von studentischen Geldern. Die Angaben über die Kosten für den Film schwanken zwischen 6.000€ und 10.000€. Diese Summen werden aus den Semesterbeiträgen der ohnehin schon finanziell stark belasteten Studierenden aufgebracht. Vor diesem Hintergrund erscheint das Verhalten des AStA insgesamt unverschämt und verantwortungslos.
Der Sonderbeauftragte für Kultur, Timo Hempel, der mit der Umsetzung des Projekts beauftragt war, ist nicht vom Studierendenparlament gewählt sondern ein Angestellter des AStA. Wir sind der Meinung, dass der (kommissarische) Vorstand Sören Faika als sein Dienstvorgesetzter und die vom Studierendenparlament gewählten Referent_innen, die volle Verantwortung für dieses Projekt übernehmen müssen. "Für uns bedeutet dies, dass der AStA sich sowohl bei den Betroffenen für die Verunglimpfung, als auch bei den Studierenden der Uni-Hamburg für die verschwendeten Mittel entschuldigen muss und den Film nicht als Präsentation des AStA einsetzten darf" ergänzt Daniel Lentfer, Vorsitzender von CampusGrün Hamburg.
Update: Seit gestern (16.02.) ist der Film 'Inside-AStA' auf der Seite des AStA veröffentlicht. Die Studierenden können sich nun hier selber ein Bild machen.
CampusGrün erhält seine Kritik aufrecht und erwartet vom kommissarischen AStA-Vorstand, dass er noch vor Ende der Legislaturperiode sich für diesen Film sowohl bei den diffamierten, als auf bei den Studierenden der Uni Hamburg deren Gelder verschwendet wurden öffentlich entschuldigt. Die Kosten für den Film müssen Transparent gemacht werden und der AStA sollte aus diesem Vorfall Konsequenzen ziehen.